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ELEFANTENLAND

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EINLEITUNG

Jeder, der in Thailand das Land bereist, wird auf Schritt und Tritt Elefanten begegnen. Leider nicht mehr so sehr in der Natur. Vielmehr auf Abbildungen, als Skulpturen und als Stein- oder Holzmonumente vorwiegend in den Tempeln, auf Kunstgegenständen, Wandverzierungen - die Elefantenmotive sind allgegenwärtig. Und dann doch auch, endlich lebendig, in den Elephant Camps zur Freude der Touristen aus aller Welt. Um die letzten noch lebenden Wildelefanten zu erleben, muß man sich schon weit ins Landesinnere begeben, in die entsprechenden National Parks und Waldreserven des Landes.
Selbst bereits bei einer Reisevorbereitung für Thailand, mit Blick auf die Landkarte, begegnet der aufmerksame Betrachter einem Elefanten: der Umriss des Landes kann mit etwas Phantasie als Elefantenkopf, mit langem Rüssel, gedeutet werden.
Über Elefanten in Thailand habe ich bereits ab und an geschrieben. Hier sollen nun alle relevanten Berichte zusammengefaßt werden. Ergänzt und erweitert werden die Beiträge durch Mythen, Historie, Anekdoten, Hintergrundinformationen und Neuigkeiten.
Es ist mein Anliegen, über diese intelligenten, nun auch schon praktisch vom Aussterben bedrohten asiatischen Dickhäuter weitgefächert und auch kritisch zu berichten, um möglichst viele Leser für die Spezie Elephas Maximus zu begeistern.
Im Norden von Thailand soll in diesem Buch der Elefant als Beispiel für die Konfliktsituation Mensch/Natur stehen, während im Süden die Zerstörung des Meeresbodens durch Überfischung mit Schleppnetzen und der Massentourismus einschließlich der Vermüllung von Land und Meer die Hauptprobleme im Verhältnis Natur zu Mensch sein dürften.
Elefanten haben in asiatischen Ländern, aus der Historie und aus den Religionen heraus betrachtet, immer schon einen hohen Stellenwert gehabt. Allseits bekannt und beliebt ist der Elefantengott GANESHA im Hinduismus. Später ist er mit etwas abgewandelter Bedeutung auch im Buddhismus anzutreffen. Ebenfalls aus dem hinduistischen Umfeld kommend wurde ERAWAN, ein weiterer Elefantengott, in buddhistisch geprägten Thai-Königreichen heimisch.
Im Land der Thais hat es der weiße, königliche Elefant sogar geschafft, auf die SIAM Staatsflagge des 19. und beginnenden 20. Jahrhunderts sowie auf die Flagge der Kriegsmarine zu kommen.
Neben den weißen Elefanten, ausschließlich Königen vorbehalten, gab es noch bis mindestens zum Ende des 19. Jahrhunderts die Kriegselefanten, schwarz und bedrohlich in Skulpturen und auf Bildern dargestellt. Nicht zu vergessen sind ferner die ehemaligen Arbeitselefanten, die "Zugmaschinen" und "Bulldozer" der vormotorisierten Zeit. Sie lebten lebenslang mit ihren Führern, den Mahouts, zusammen.
Es gibt viel Positives zu berichten, so von Menschen, die sich tatsächlich ernsthaft um die Tiere kümmern. Über Aufzuchtstationen wird zu lesen sein, ebenso von Elefantenhospitals, von Altersheimen für Elefanten und von Wiederauswilderungen.
Als Negativum bestehen bleibt bis heute die weitestgehende Vernichtung des natürlichen Lebensraumes für die Tiere. Auch die kritische Frage, ob alle derzeitigen menschlichen Anstrengungen überhaupt noch ausreichen, um die Art zu erhalten, steht im Raum. Immerhin stehen die Tiere bereits auf der ROTEN LISTE der vom Aussterben bedrohten Arten. Auf diese internationale Rote Liste kommen alle Arten, die in den letzten drei Generationen mindestens zu 50 % reduziert worden sind.
Die allgegenwärtigen Darstellungen der Tiere in Bildern und Skulpturen als Teil der regionalen und lokalen Kulturen werden uns immer wieder begegnen. Von einigen Marketingideen rund um den Elefanten gibt es ebenfalls etwas zu berichten.
Viel Nachdenkliches wird uns also auch beschäftigen. Insgesamt, so wird sehr grob geschätzt, gibt es in Asien nur noch weniger als fünfzigtausend Elefanten, darunter circa dreizehntausend domestizierte Tiere. In den letzten einhundert Jahren ist der natürliche Lebensraum der Dickhäuter in Thailand um mehr als 90 % geschrumpft. Die Population ist im gleichen Zeitraum um mindestens 70 % zurückgegangen; einige Angaben sprechen gar von circa 90 % Rückgang. Es gibt nur noch geschätzt eine wilde Populaton von maximal zwei- bis dreitausend Tieren und eine in etwa gleiche Anzahl domestizierter Tiere in Thailand.
Wenn nichts Wesentliches passiert, wird es in etwa dreißig Jahren in Thailand wohl keine nennenswerte Anzahl an Elefanten mehr geben. Insbesondere für ein Land, das kulturell so eng mit diesem Tier verbunden ist - der Elefant ist praktisch das Wappentier Thailands - wäre das Aussterben in jeder Hinsicht ein herber Verlust.
Die Situation der Elefanten in den anderen asiatischen Ländern sieht auch nicht viel besser aus. LAOS zum Beispiel, das östliche Nachbarland, wurde früher auch als Land der Millionen Elefanten bezeichnet. Von den vielleicht etwas übertriebenen Millionen sind allemal ein paar Tausend Tiere übrig geblieben - und wahrscheinlich nur ein einziger weißer, heiliger Elefant. Eine in etwa mit Thailand vergleichsweise Anzahl von Elefanten soll sich sonst noch in Sri Lanka befinden. Sicherlich stehen gerade in den ärmeren Ländern noch weniger Ressourcen zum Schutze der Tiere zur Verfügung als in Thailand.
Foundations und Organisationen, die sich um die Tiere kümmern, werden deshalb nicht nur genannt, sondern auch jeweils kurz vorgestellt, so daß deren Arbeit von interessierten Lesern unterstützt werden kann.
Einige gutgeführte Elephant Camps werden erwähnt, wo die Tiere den Touristen streßfreier begegnen können als beim tagsüber ständigen Elefantenreiten in anderen Camps, zu Zweit auf einem Quersattel, mit dem Mahout im Nacken.
Wie steht es um den legalen und illegalen Elfenbeinhandel in Thailand ? Auch dieses Kapitel wird natürlich nicht ausgeklammert. Immerhin ist Thailand der wohl wichtigste illegale Umschlagplatz für Elfenbein aus Afrika, das vorwiegend in China nachgefragt wird. In Thailand kann das illegale afrikanische Elfenbein relativ leicht dem einheimischen Vorkommen beigemischt werden.
Die Vermarktung des Elefantenmotivs hat ein für Viele schon nicht mehr akzeptables Ausmaß angenommen. Hierüber gilt es ebenfalls zu berichten.
Ein kurzer Blick auf das internationale Artenschutzabkommen schließt den Reigen rund um den asiatischen Elefanten.
Wer eine allgemeine Einführung ins Thema Elefanten in Thailand auf Deutsch sucht, der kann auf folgende website gehen: www.thaipage.ch/autorhertelt/elefant.php .Der Artikel ist zwar schon ein paar Jahre alt, aber die grundlegenden Informationen des Thailandkenners Hertelt gelten immer noch.
Ferner gibt es eine einfache Informations-Site auf Deutsch unter http://elefanten.wikia.com, und auch unter www.natur-lexikon.de gibt es Grundlegendes über Elefanten nach zu lesen. Viel Aktuelles über asiatische Elefanten und über Elefanten speziell in Thailand auf Englisch ist zu lesen auf http://elephantsthailand.blogspot.com.
Desweiteren existieren eine ganze Anzahl von durchaus sehenswerten Dokumentarfilmen über asiatische und afrikanische Elefanten, in denen auch aktuelle Forschungen zu Worte kommen. In den Mediatheken der TV-Sender wird der Interessierte ebenso fündig wie auf you tube.
Die Fotos der Einleitung zeigen von links nach rechts: Einen Baby-Elefanten mit seinem Hüter (MAHOUT),den PINK ELEFANT von CHIANG MAI und ein Elefanten-Skelett im Museum von SURIN.
Link-, Medien- und Literaturverweise:
www.thaipage.ch/autorhertelt/elefant.php, http://elefanten.wikia.com, www.natur-lexikon.de, http://elephantsthailand.blogspot.com

1. RELIGION, MYTHEN UND MÄREN

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Historisch und religiös bedingt, spielt der Elefant in Asien generell eine große Rolle. In Thailand gar kann man heute noch von einem "Nationaltier" sprechen. Da der Elefant im Buddhismus eine bedeutende Symbolik innehat, wie bereits schon im Hinduismus, ist der Elefant auch ein heiliges Tier. Daher sollen Überlieferungen aus unterschiedlichsten Quellen über die größten Landtiere in Asien zunächst genannt werden.
Vom Entstehen aller Lebewesen ist die Rede; wir lesen zum Beispiel etwas über GANESHA und ERAWAN, den Elefantengöttern, über Prinzen und Königinnen, über den königlichen Elefantenstall, über die Bedeutung von weißen und schwarzen Elefanten und vom Elefanten, der auf einem Berg den Ort für eine Tempelgründung festlegte, um nur Einiges zu nennen. Dabei können die Erzählungen natürlich nicht in aller Tiefe vorgestellt werden.
Unschwer ist zu erkennen, daß relativ zum afrikanischen der asiatische Elefant eher sanftmütiger und zudem äußerst lernbereit in der Begegnung mit Menschen ist. Er war seit Jahrtausenden dem Menschen ein treuer Begleiter und hat etliche asiatische Kulturen entscheidend geprägt. Diese feste kulturelle Verankerung ist sicherlich unter anderem auch ein wichtiger Grund, warum der Elefant in Asien nicht von Wilderern grausamst umgebracht wird, wie in Afrika, von Einzelfällen abgesehen.
Vorab noch ein Wort über die Schreibweise von Namen und Orten. Die Schreibweise ist nicht immer eindeutig; ich habe immer wieder mehrere Schreibweisen für Orte und Namensbezeichungen gefunden. Zum Teil werden Silben in lateinischen Buchstaben zusammen oder auseinander geschrieben, mal werden einige Buchstaben hinzugefügt oder abgeändert. Der Wortstamm ist zumeist aber immer gut erkennbar.

2. HISTORIE DER ELEFANTEN IN THAILAND

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Zur historischen Bedeutung der Elefanten zählen zum Einen die Mythen und Sagen, darüber hinaus aber auch die tatsächlichen Begebenheiten von Mensch und Tier, über die nun hier berichtet werden soll.
Die ältesten archäologischen Funde, die auf eine Nutzung von Elefanten durch Menschen hindeuten, gab es am großen Strom Indus.
Die Funde wurden auf ein Alter von circa 5.000 Jahre datiert. Über asiatische Kulturen und deren Handelsrouten kamen die asiatischen Elefanten zunächst bis zu den SUMERERN und BABYLONIERN.
Seit Tausenden von Jahren wurden auch in Südostasien Elefanten als Nutztiere eingesetzt, als universelle Reit-, Last-, Arbeitstiere und auch als Kriegselefanten. Alle diese Funktionen sind für die Tiere nunmehr praktisch hinfällig. Welche Bedeutung oder Funktion haben die arbeitslosen asiatischen Elefanten dann heute noch ? Hierüber wird später noch eingehender kritisch zu berichten sein.
Zumindest die weißen Elefanten als Königstiere hingegen haben ihre Bedeutung behalten. Nach wie vor treten sie bei königlichen Anlässen auf.
Aus den Tempelanlagen sind die Elefantenstatuen nicht hinweg zu denken. Sie werden die lebenden Elefanten, falls sie aussterben sollten, noch lange ein Denkmal setzen.
Etliches zur Geschichte der Elefanten in Thailand wird anschaulich dargestellt in einem Museum nahe Lampang auf dem Gelände des staatlichen THAI ELEPHANT CONSERVATION CENTER. Dort befindet sich unter anderem auch eine beeindruckende Wandtafel, die den Millionen von Jahren zurückreichenden Stammbaum aller Elefantenarten aufzeigt.

3. RUND UM DEN HEUTIGEN ELEFANTEN

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Kleine Geschichten aus dem Alltag der Dickhäuter in Thailand und Reportagen zur kritischen Situation der Tiere werden hier präsentiert. Da nunmehr arbeitslos, muß der domestizierte Elefant dennoch beschäftigt werden. Der (Massen-)Tourismus ist die wohl bedeutendste, zumeist auch einzige Einnahmequelle für Elefantenbesitzer und Elefantencamps. Daneben gibt es traditionell Elefanten auch in einigen thailändischen Zoos. Vereinzelt existieren kleine Wanderzirkusse mit Elefanten.
Die circa zwei- bis maximal dreitausend noch in Nationalparks freilebenden Tiere machen ab und an Schlagzeilen als Unfallverursacher oder Verwüster von Feldern, wenn sie ihre angestammte Umgebung auf der Suche nach Nahrung verlassen. Im Januar 2017 zum Beispiel ging eine Meldung durch die Presse, nach der ein wilder junger Elefant in eine Falle geraten ist, die Bauern zum Schutze der Felder aufgestellt hatten. Das verletzte Tier wurde tierärztlich behandelt. Es gab aber auch Fälle, in denen Elefanten zu Tode kamen an Elektrozäunen. Auch passieren immer wieder Verkehrsunfälle mit wildlebenden Dickhäutern, die sich auf Fahrbahnen verirren.
Es gibt die auf Initiative der Königin 1997 gegründete Foundation mit einer Elefantenstation, in der kranke und verletzte Tiere aufgenommen werden und nach Genesung wieder ausgewildert werden. Hierüber, über eine Zuchtstation, über ausgesuchte und empfehlenswerte Elephant Camps für Touristen und über sonstige Möglichkeiten der Begegnung mit den nun fast vom Aussterben bedrohten asiatischen Dickhäutern wird zu berichten sein.
Ferner wird eingegangen auf die noch heute wirkende Symbolkraft des Tieres in der Kunst und im Alltag.
Leider muß festgestellt werden, daß es insgesamt um die Elefanten in Südostasien nicht gut bestellt ist. Das betrifft zum Einen die geringe Population mit der Gefahr des Aussterbens, zum Anderen die Situation der Tiere selbst. Von den nur noch circa dreitausend domestizierten Elefanten in Thailand sollen sich laut der Tierschutzorganisation WORLD ANIMAL PROTECTION in etwa ein Drittel in einem nicht sehr guten Zustand befinden.
Link-, Medien- und Literaturverweise:
www.worldanimalprotection.org

4. ELEFANTENHELFER

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Nachdem der Elefant in Asien seit gut 100 Jahren selbst an der Vernichtung seiner eigenen Lebensgrundlage mitgewirkt hat - Thema Rodung des Urwaldes - ist er nicht mehr in der Lage, ohne menschliche Hilfe zu überleben. Zu gering ist nunmehr der verbliebene Restbestand der freilebenden Population von circa 50.000 und von circa 13.000 domestizierten Tieren in insgesamt 11 Ländern. In Thailand soll es nunmehr nur noch geschätzt maximal 3.000 freilebende Tiere und in etwa 2.700 bis 3.000 gefangen gehaltene Elefanten geben. Ohne Hilfe wird, so wird angenommen, der asiatische Elefant in circa 30 Jahren ausgestorben sein.
Für ein Land, dessen nationales Symbol und Wappentier der Elefant ist, wäre dies sicherlich nur schwer zu ertragen. Darüber hinaus gibt es gute biologische Gründe, den Elefanten nicht aussterben zu lassen. Das neue, kleine Museum von www.elephantparade.com in ChiangMai führt insgesamt immerhin 16 Gründe auf, warum der Elefant für Mensch und Umwelt wichtig ist.
In diesem Kapitel werden Organisationen vorgestellt, die sich der Überlebenshilfe für den asiatischen Elefanten verschrieben haben. Von den circa 200 Organisationen und Stiftungen, die sich um das Überleben der Dickhäuter in Thailand bemühen, sollen hier einige vorgestellt werden, zu denen ich Zugang hatte.
In Thailand gibt es ein staatliches Camp von hervorragender Bedeutung. Dieses Camp (www.thailandelephant.org) nahe der Stadt Lampang ist bedeutend aufgrund der Aufzuchtstation, der ambulanten und stationären Elefantenklinik, des Museums und des Schulungszentrums. Näheres siehe unter ELEPHANT CONSERVATION CENTER.
Darüber hinaus versuchen einige private elephant camps, mehr für die Elefanten zu tun, indem sie sanften Tourismus anbieten und zum Teil auch selbst den Aufbau von Elefantenhospitälern anstreben oder unterstützen. Diese positiven Ansätze werden ebenfalls zumindest erwähnt oder angesprochen.
Link-, Medien- und Literaturverweise:
www.elephantparade.com, www.thailandelephant.org

ELEFANTENFAMILIE

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Der asiatische Elefant ist bekanntlich in seiner Art ernsthaft bedroht. Nur noch einige Tausend von wildlebenden Tieren und eine nicht genau bekannte Anzahl von domnestizierten Tieren umfaßt die Population. Es wird geschätzt, daß in den letzten einhundert Jahren die Population der Elefanten in Asien um die 90 % geschrumpft ist, während parallel dazu der natürliche Lebensraum um 95 % abgenommen haben soll. Für Thailand liegt die Schätzung der noch verbliebenen Population zwischen viertausend bis sechstausend Tieren, wovon in etwa die Hälfte in Nationalparks freilebend ist.
Private und auch einige staatliche Organisationen versuchen, den Elefanten ihr Umfeld zu erhalten und sie vor dem Aussterben zu bewahren.
Elephant Family (www.elephantfamily.org) ist eine der bekanntesten privaten Organisationen, die sich um den Erhalt des asiatischen Elefanten seit 2002 kümmert.
Sie ist derzeit in sechs von dreizehn asiatischen Ländern aktiv: in den Ländern Indien, Myanmar, Thailand, Kambodscha, Indonesien und Malaysia. Nach eigenen Angaben wurden seit Gründung bisher über 150 Naturschutzprojekte für Elefanten in Asien betreut. Die Organisation arbeitet mit weltweit renommierten Naturschützern zusammen.
Durch größere Events und Aufklärungsarbeit soll die Öffentlichkeit mit dem Problem der Arterhaltung des asiatischen Elefanten konfrontiert werden. Der Leitspruch von Elephant family ist:
"Protecting Asian elephants and their habitat".
Link-, Medien- und Literaturverweise:
www.elephantfamily.org

DAS WELTWEIT ERSTE ELEFANTENHOSPITAL

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Das erste Elefantenhospital, 1993 von Privat gegründet, befindet sich in Nordthailand, Lampang Provinz, circa 60 Km südöstlich von Chiang Mai entfernt..
Die Foundation "Friends of the Asian Elephant" (FAE) wurde von Frau Soraida Salwala ins Leben gerufen, um verwundete, kranke und auch verstoßene Elefanten zu pflegen. Ebenfalls können trächtige Elefantenkühe aus Privatbesitz dort betreut werden. Seit Gründung wurden bereits über 4.000 Elefantenpatienten in Obhut genommen. Das ist eine Riesenleistung, wenn bedacht wird, daß es in Thailand nur noch maximal 6.000 Elefanten gibt. Im Schnitt werden monatlich 16 Fälle behandelt. Zusätzlich leben ständig fünf Tiere auf dem Gelände des Heimes. Auch mobil können kranke Elefanten versorgt werden.
Die Foundation finanziert sich nach eigenen Angaben ausschließlich durch Spenden.
Der berühmteste der ständigen Patienten dürfte MOSHA sein, nunmehr mindestens zehnjährig, dem als erster Elefant eine Prothese verpaßt wurde. Diese mußte während des Wachstums ständig angepaßt werden. Mosha ist als junges Tier mit seinem rechten Vorderlauf in Myanmar auf eine Landmine getreten.
Das Schicksal von Mosha inspirierte den Holländer Mike Spitz, die Elefantenparade (www.elephantparade.com, siehe dort) ins Leben zu rufen, ein international tätiges thailändisches Unternehmen in Chiang Mai, das Kunst, Kommerz und Sponsoring für die Arterhaltung der asiatischen Elefanten seit nunmehr zehn Jahren unter einen Hut bringt. Das mittlere Foto zeigt Modelle der Prothese von Mosha in dem kleinen, aber sehenswerten Museum von elephantparade.
Link-, Medien- und Literaturverweise:
www.elephant-soraida.com, www.elephantparade.com

5. STAATLICHE MASSNAHMEN

In Thailand wurde der Arbeitselefant 1989 offiziell abgeschafft. Hätte die Regierung die Waldrodung nicht offiziell gestoppt und keine National Parks eingerichtet, gäbe es jetzt wohl keine Wälder in Thailand und somit auch keine Wildelefanten mehr.
Die Mahout-Familien mußten sich neue Beschäftigungsmöglichkeiten für ihre Elefanten ausdenken. Einige zogen ins benachbarte Myanmar, wo es auch heute noch Arbeitselefanten in der Rodung und Holzindustrie gibt. Andere versuchten, sich mit ihren bettelnden Elefanten in den Städten eher unwürdig durch zu schlagen, bis auch das verboten wurde. Oder sie verkauften ihr Tier, oft ihre einzige Existenzgrundlage. Immerhin ist ein Elefant einige Tausend Euros wert.
Bei steigendem Tourismus kam es mehr und mehr zur Gründung etlicher privater Elephant Camps, die zum Teil auch Elefanten aufkaufen. Einige Camps nehmen die Elefanten zusammen mit ihren Mahouts auf, so daß eine eigene, höchst bescheidene Existenz für die Elefantenbesitzer weiterhin gesichert ist.
Der thailändische Staat selbst unterhält in Nordthailand ein einziges, allerdings umfangreiches Camp, wie bereits vorgestellt. Neben dortigem Hospital, Aufzucht und Altersheim gibt es eine weitere Initiative auf Anregung der Königin, um sich sinnvoll um Elefanten zu bemühen.
Diese Foundation kümmert sich, nach Betreuung verletzter oder kranker Tiere, um deren Wiederaussetzung in die Wildnis. Näheres siehe im folgenden Artikel.
Wenn Elefanten in Gefangenschaft geboren werden, müssen sie innerhalb von 30 Tagen amtlich registriert werden. Das verhindert weitgehend den illegalen Handel mit den Jungtieren.
Seit 2016 sind der Handel und die Bearbeitung von Elfenbein im Lande gesetzlich geregelt. Hierzu gibt es mehr im Artikel zum internationalen Artenschutz zu lesen.
Eher traditionellen und symbolischen Bedeutungs-Charakter hat der königliche Elefantenstall. Zur Zeit dürften sich zehn oder bei großzügiger Auslegung elf weiße Elefanten in Königsbesitz befinden. So viele weiße Elefanten hat wohl noch nie ein Herrscher auf jetzigem thailändischen Gebiet besessen.
Um der hohen öffentlichen Bedeutung der Elefanten gerecht zu werden, gibt es seit 1998 den jährlichen offiziellen Gedenktag des Elefanten am 13. März.
Es ist eine berechtigte Frage, ob diese staatlichen Maßnahmen, kombiniert mit etlichen Bestrebungen privater Camps und Hilfsorganisationen ausreichen, um die Überlebens-Chance der Tiere im Lande zu garantieren.


6. WELTARTENSCHUTZ

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Das ÜBEREINKOMMEN ÜBER DEN INTERNATIONALEN HANDEL MIT GEFÄHRDETEN ARTEN FREILEBENDER TIERE UND PFLANZEN, auch bekannt als Washingtoner Artenschutzabkommen, wurde 1973 ins Leben gerufen und ist seit 1975 in Kraft. CITES, so die Kurzform, fand 2016 in Johannisburg Anfang Oktober statt. Fast zwei Wochen lang verhandelten Vertreter der inzwischen auf 183 angewachsenen Beitrittsländer über Anpassungen und Neuordnungen beim Artenschutz für Tiere und Pflanzen, die vom Aussterben bedroht sind und/oder die besonders geschützt werden sollen. Mehr als 2.500 (!) Fachleute und Regierungsvertreter der Beitrittsnationen kamen für diese nunmehr 17. Konferenz zusammen.
Einige wichtige Beschlüsse sind:
der internationale Handel mit Elfenbein bleibt weiterhin verboten, wie bereits seit 1989 beschlossen. Damit wurden Anträge aus Namibia und Simbabwe zur Lockerung dieses Beschlusses abgelehnt. Umstritten ist hingegen die Ablehnung von Beschlüssen zum stärkeren Schutz der Elefantenpopulationen von Südafrika, Botswana, Namibia und Simbabwe. Anbetrachts der nach wie vor hohen Anzahl der von Wilderern getöteten Tiere Jahr für Jahr klingt diese Ablehnung erst einmal unfaßbar. Dennoch hat das einen tieferen Sinn: Bei entsprechenden Beschlüssen hätten betroffene Länder die Möglichkeit, durch Einsprüche auszuscheren und damit den Artenschutz im eigenen Lande zu umgehen. Denn in einigen afrikanischen Ländern, innerhalb von National Parks, wachsen die Elefantenherden wieder, so daß dort zum Teil eine Überpopulation droht.
Auch innerhalb der Mitgliedsländer ist nun kein Handel mehr mit Elfenbein erlaubt. Wie diese Kontrollen allerdings praktisch umgesetzt werden sollen, ist wohl sehr fraglich.
Insbesondere für etliche Schuppentierarten, Reptilien, diverse Vogelarten und für Tropenhölzer gab es weiter reichende Beschlüsse zum Artenschutz.
Als Verlierer der Konferenz wurden von Non-Government-Oranization s (NGOs) und Tierschützern die Löwen bezeichnet. Zwar stehen die wildlebenden Löwen auch weiterhin unter Schutz, aber inzwischen verdienen etliche private Zuchtbetriebe und nicht kontrollierte Löwenfarmen Geld mit Löwenknochen - diese sind aufgrund der schwindenden Bestände an Tigerknochen als Ersatz für die Verwendung in der traditionellen Medizin und für Mittelchen aller Art in Asien, vor allem in China und Vietnam, hochbegehrt.
Weitere Kommentare zur Konferenz können nachgelesen werden beim World Wide Fund For Nature (WWF). Diese internationale Stiftung, bekannt durch ihr LOGO, den schwarz-weißen Panda, existiert als NGO seit 1961 mit Sitz in Genf. Trotz erheblicher Erfolge ist die Kooperation mit verschiedenen internationalen Firmen nicht ganz unumstritten. Prinz Philip ist WWF Ehrenpräsident. Überhaupt engagiert sich das britische Königshaus traditionell immer wieder für den Naturschutz. So wurde die INTERNATIONALE KONFERENZ ZUM ILLEGALEN WILDTIERSCHMUGGEL im Jahre 2014, ein weiteres Beispiel, in London am 13. Februar von Prinz Charles eröffnet. Die dritte Konferenz mit gleichem Titel und Inhalt wurde von Prinz William am 17.11.2016 in Hanoi eingeleitet. Eines seiner Kernsätze beinhaltet die Wette, daß bisherige Maßnahmen zum Überleben der Elefanten nicht ausreichen würden. Die Wilderei von Elefanten aufgrund der nach wie vor anhaltenden illegalen Nachfrage nach Elfenbein konnte bis heute nicht nachhaltig in den Griff bekommen werden. Thailand und Vietnam sind die hauptsächlichen asiatischen Transferländer für illegales Elfenbein in Richtung China, dem wohl traditionell größten Abnehmer und Verarbeiter von Elfenbein. China hat im Dezember 2017 ein allgemeines Verbot zum Verkauf von Elfenbein erlassen. Bis Jahresende sollen alle Bestände aus dem Handel abverkauft sein oder verschwinden. Somit wird die Nachfrage nach Elfenbein weltweit stark eingeschränkt, was zu weniger Wilderei führen sollte. Die asiatischen Elfenbeinschnitzer, die ein traditionelles Kunsthandwerk betreiben, müssen sich nach neuen Rohmaterialien umschauen oder ihren Beruf aufgeben.
EU-weit ist der Import von Elfenbein-Altbeständen nach wie vor erlaubt. Tierschützer befürchten wohl zu Recht, daß damit immer noch ein Schlupfloch für gewildertes Elfenbein besteht, das geschmuggelt den Altbeständen beigemischt werden könnte.
Die CITES-Konferenz zum 40. Jahrestag der Einführung des Artenschutzes fand übrigens in Bangkok, Thailand, im Jahre 2013 statt.
Die Bilder links und rechts zeigen zwei Baby Elefanten und in der Mitte ein jugendliches Tier, aufgenommen in Elephant Camps nahe Chiang Mai und Surin. Möge ihnen der Artenschutz eine einigermaßen erträgliche Zukunft bescheiden.
Link-, Medien- und Literaturverweise:
www.cites.org
www.wwf.de




EBOOK - INHALTSVERZEICHNIS:

- TITELBLATT

- IMPRESSUM

- ZU DIESER REIHE

- VORWORT

- ELEFANTENLAND

- 1. RELIGION, MYTHEN UND MÄREN

- VOM URSPRUNG DES LEBENS

- GANESHA

- ERAWAN

- BUDDHAs WEISSER ELEFANT

- DER VERSCHENKTE ELEFANT

- CHANG PHUEK DER KÖNIGIN

- SCHWARZER PURPUR

- DER WEISSE ELEFANT VOM DOI SUTHEP

- EIN HEILIGER ELEFANT ALS KRIEGSAUSLÖSER ?

- DER ENTLAUFENE ELEFANT

- CHANG UND NAGA

- GAJA SINGHA

- ELEFANTENBAUCH-STREICHELN

- VIERBEINIGE EHE

- 2. HISTORIE DER ELEFANTEN IN THAILAND

- ARBEITSELEFANTEN

- KRIEGSELEFANTEN

- REIT-TIERE

- VON WEISSEN UND SCHWARZEN ELEFANTEN

- ELEFANTENTEMPEL IN CHIANG MAI

- CHANG PHUEK GATE

- SURIYOTHAI UND IHR KRIEGSELEFANT

- NARESUAN DER GROSSE

- WAPPENTIER

- 3. RUND UM DEN HEUTIGEN ELEFANTEN

- HERDENTIERE

- VON DICKHÄUTERN IN STADT UND LAND

- ELEPHANT CAMPS

- MAHOUTS

- ELEFANTEN-POLO

- LUXURY ELEPHANT CAMPS

- SURIN ELEFANTEN

- ELEPHANT POOPOO

- DIE KLEINSTE ELEFANTEN SHOW

- ZOO ELEFANTEN

- BETTEL-ELEFANTEN

- FLOWER POWER, UMBRELLAS UND SONKRAN

- WASSERTIERE

- LAND DER MILLIONEN ELEFANTEN

- VERKEHRSSCHILDER

- PINK ELEPHANT

- UMZUGSELEFANTEN

- TRAUERMARSCH

- DEKO-ELEFANTEN

- MÖBELSTÜCKE UND INTERIEURS

- ELEFANTEN-PORTRAITS

- ELEFANTEN-TEXTILIEN

- TEXTILARBEITEN

- NIPPES

- BRIEFMARKEN UND MÜNZEN

- CHANG BEER

- ELEFANTEN-ALLERGIE

- ELFENBEIN

- WILDEREREI

- 4. ELEFANTENHELFER

- ELEFANTENFAMILIE

- DAS WELTWEIT ERSTE ELEFANTENHOSPITAL

- THAI ELEPHANT CARE CENTER

- NAKA FOUNDATION

- TONGBAI FOUNDATION

- ELEPHANTSWORLD

- ELEPHANTSTAY

- THERAPIE PROJEKT

- THINKELEPHANTS

- INTERNATIONAL ELEPHANT FOUNDATION

- KAENG KRACHAN PROJECT

- AUFZUCHT IN MAE TAENG

- ELEPHANT PARADE

- WORLD ELEPHANT DAY

- ELEFANTEN DATENBANK

- WEITERE FOUNDATIONS UND ORGANISATIONEN

- 5. STAATLICHE MASSNAHMEN

- THAI ELEPHANT CONSERVATION CENTER (TECC)

- ELEPHANT REINTRODUCTION FOUNDATION

- THAI ELEPHANT DAY

- 6. WELTARTENSCHUTZ

- 7. QOU VADIS, ELEFANTEN ?

- DER AUTOR

- QUELLENNACHWEIS