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LAND UND LEUTE UND ALLERHAND GETIER An dieser Stelle gibt es einige Auszüge aus dem ersten Band des Nordthailand Reporters: mit amüsanten Geschichten und Beobachtungen nebst Bildern können sich Interessierte dem Land des Lächelns annähern.
Wer Mehr will, der schaue ins Inhaltsverzeichnis (scrollen) und gehe dann zum k(kultur)shop auf der linken Klick-Leiste. Mit wenigen Klicks kann Jeder jedes hier eingestellte ebook erstehen. Bisher sind Band 1 bis 5 erschienen. ELEFANTENLAND als Band 5 ist im Oktober 2017 erschienen. Auch an weiteren Bänden wird fleißig gearbeitet; einige aktuelle Auszüge stelle ich schon mal in den blog. Auf Nachfrage kann ich alle Artikel vertiefen (siehe Angebot Nr. 3 im k-shop). Vielfältiges Hintergrundwissen ist vorhanden und auch weiter vor Ort recherchierbar. Wie exotisch das Land auch heute noch anmuten kann, zeigen unter anderem die Bilder vom FLOWER FESTIVAL aus Chiang Mai, das jeweils Anfang Februar stattfindet. Wirklich erstaunlich und einmalig sind die geschmückten Umzugswagen: das ist kein Pappmachee, sondern die Dekoration setzt sich jeweils aus Tausenden von einzelnen Blüten und Pflanzen zusammen! Das sind wahre Meisterwerke für den Augenblick, geschaffen aus der Fülle der Natur, und das im Februar, wenn bei uns noch nicht einmal Knospen zu sehen sind. Ein weiteres winterliches Event zum Valentinstag Mitte Februar gibt es in der Kleinstadt SaMoeng, in den Bergen. Dort ist ein Hauptanbaugebiet von Erdbeeren. Diese für Thais exotische Frucht ist teuer und heißbegehrt, so daß es nicht verwunderlich ist, dafür ein eigenes Fest zu schaffen. Auch hier gibt es wieder Umzugswagen, kunstvoll mit Erdbeergebinden ausstaffiert und die Kür einer Erdbeerkönigin. Nach dem Umzug dürfen große und kleine Kinder die erdbeergeschmückten Wagen plündern - eine Delikatesse zum Nulltarif. Wer von BLÜHENDEN LANDSCHAFTEN nicht nur träumen, sondern sie tatsächlich erleben will, der begebe sich ins paradiesische Nordthailand mit seinen Nationalparks und seinem kulturellen Zentrum, ChiangMai. |
HOT SPRINGS Nordthailand ist Erdbebengebiet; kleinere Ausbrüche gab es zuletzt im Frühjahr 2014 insbesondere in der Umgebung von ChiangRai, eine der nördlichsten Städte in Thailand.
Heiße Quellen sind hier demzufolge auch etliche zu finden; sie sind beliebte Ausflugsziele. Ein Gag besteht darin, Hühner- und Wachtel-Eier mithilfe kleiner Bastkörbe in das schwefelhaltige, heiße Wasser zu hängen. So gibt es die Gewürze gleich mit dazu... Das erste Bild zeigt die von mir hochverehrte "Earthmother" Oi beim Eierkochen. Sie ist nunmehr stolze Betreiberin eines Resorts am Rande des LanNA National Parks, circa 60 km nördlich von Chiang Mai. Dort kann Jeder in schmucken kleinen Bungalows übernachten und ihre bodenständige Küche mit Zutaten von ihrer Bio Farm genießen. Eine der nördlichsten Quellen befindet sich in der Nähe der Stadt Fang; dort wurde eine Dampf-Demo-Anlage gebaut, um die Kraft der Naturgewalten zu zeigen. Nicht erschrecken sollte sich der Besucher beim mittäglichen Dösen, wenn eine riesige heiße Fontäne mit Getöse über 10 m hoch in den Himmel schießt. An einigen Quellen gibt es einen regelrecht ausgebauten Tourismus mit heißen Wannenbädern oder separaten Badehäuschen. Die sind sehr preisgünstig, was den zum Teil hohen Eintrittspreis zu den Quellen relativiert. Ferner sind einige Areale mit Picknick-Plätzen, Restaurants und Massage Studios ausgestattet. Mein Lieblingsbad in heißen Quellen, praktisch unbekannt bei Auslands-Touristen, liegt versteckt in den Bergen nahe der Kleinstadt SaMoeng, circa 70 Km nordwestlich von ChiangMai. Diese Quelle, mit kleinen Badehäusern liebevoll aufgebaut, ist (noch) auf keiner Karte zu finden. Mein Tip: Besuch jeder der Quellen grundsätzlich nicht am Wochenende, da sich dann umfassende Familienverbände zum ausgedehnten Picknick den ganzen Tag über ausbreiten. Dann wird der Platz recht knapp, vom Kampf um die Parkplätze ganz zu schweigen. |
THAI STYLE Immer wieder höre ich: "this is thai style" oder "this is thai culture", wenn ich des öfteren nicht so reagiere, wie es meine Freunde und Bekannten hier gerne hätten.
Es gibt einige sicherlich als positiv und lebensbejahend anzusehende Grundtugenden, die uns auch reizen könnten. In Anlehnung an entsprechende Ausführungen auf www.siam-siam.de liste ich einige dieser Haltungen auf: SANUK: Spaß und Freude im Leben haben - ein oberstes Gebot SABAI: sich wohlfühlen steht damit in engem Zusammenhang SUAY: Schönes genießen und schön sein als Freude am Äußeren SA-AT: sauber sein, das gilt vorwiegend für das Körperliche SUPARP: höflich sein bei allen Gelegenheiten - lächeln SADUAG: bequem durchs Leben gehen Und ich füge noch hinzu: Alles darf schön BUNT sein, wohl in Anlehnung an die tropische Blütenpracht. Daneben gibt es ein Phänomen, das auch uns bekannt vorkommt: SHOW OFF: mehr Schein als Sein. Vielleicht ist diese Haltung auch nur nach Thailand hinein getragen worden, anbetrachts des anscheinend fehlenden Ausdrucks in der Thaisprache. Weiterhin gibt es einige Verhaltensweisen, die ich kritisch sehe. Insbesondere bei erwünschten kleinen Gaben an die Familien oder bei Geldgaben für gemeinsame Tempelbesuche ist Fingerspitzengefühl angesagt. Kleine Gaben erhalten die Freundschaft - aber mehr als 20,- € für Jasminblüten zu geben oder fürs Fische-Freilassen gleichbedeutend für Leben schenken, halte ich für übertrieben. Wieviel Geld soll man der alten Mutter einer Bekannten beim Besuch als Abschiedsgeschenk geben, wenn überhaupt? GROSSZÜGIG sein ist ein wesentliches Element im Umgang mit Familie und Freunden. Für uns ist es schwierig, Grenzen zu ziehen und nicht das Vorurteil vieler Thais zu bedienen, die meinen, alle Westeners seien rich people. Auch wichtig: Niemand darf das GESICHT VERLIEREN. Bloßstellen, Sarkasmus, Widersprechen, Anschreien, laut werden, mit Händen wild umherfuchteln: dies Alles sind unverzeihliche Gräuel für die auf Ausgleich bedachten Thais. GELDBORGEN ist weitverbreitet. Der Farang sollte sich bewußt sein: verfolgen kann er den Weg seines Geldes nur selten. Das Borgen allgemein mit "Thai Style" zu begründen, halte ich für ein reines Zweckargument. Gespräche im Freundeskreis bestätigen mir immer wieder, daß Geldborgen durchaus gängig ist. Das entspräche mithin der Grundhaltung des GROSSZÜGIGSEINS. Anbetrachts allgemein hoher Verschuldung - die Konsumwelt ist doch allzu verlockend - ist es äußerst unsicher, ob geliehenes Geld wieder den Weg zurück findet. Ist der Farang in eine Thai Familie eingebunden, wird er nicht umhin kommen, zumindest auch den Eltern seiner Partnerin gewisse Zuwendungen zukommen zu lassen, wenn er die Finanzen dazu hat. Rein statistisch gesehen, gibt ein Farang mit Familienanschluss monatlich um die 350,- € an Zuwendungen. Das entspricht in etwa einem durchschnittlichen Monatsverdienst auf dem Lande. Die Familie ist in Thailand lebenslang immer noch das wichtigste soziale Bindeglied. Strikt hierarchisch bedingt, wird Niemand seinen Eltern widersprechen oder sie ohne Hilfe lassen, selbst wenn die Bindungen nicht mehr immer so stark sind. Sicherlich werden diese Strukturen mit weiterer Industrialisierung, Fremdbestimmung, Arbeiten fernab des Heimatortes und damit Tendenz zur Kleinfamilie zukünftig stark an Bedeutung verlieren. Meine Thai Bekannten und Freunde sehen diese Wandlungen zum Teil recht besorgt. Die Geschichte der Industrialisierung wiederholt sich. Folklore, Tanz und Gesang werden verstärkt offiziell und auch durch private Kreise gefördert. Durchaus hat das Land erkannt, daß diese angenehmen Seiten des Lebens touristisch bestens nutzbar sind. Absolut not Thai Style, sondern reine Abzocke dürften Anfragen wie folgt sein: eine "Tante" hat ein Grundstück günstig zu verkaufen (Ausländer dürfen kein Land besitzen!); es wird Geld für kranke Angehörige benötigt (die Grundversorgung im Krankheitsfalle ist immer gesichert durch Armenstatus oder durch Angehörige). Oder auch: Jemand verkauft im angeblichen Bekanntenkreis günstig einen gebrauchten PKW. CORRUPTION: ein Teil der Kultur? Fachleute unterscheiden zwischen großer und kleiner Korruption. Die Grenzen zwischen den Größenordnungen sind fließend, und wo beginnt die Korruption ? Laut der internationalen Skala von Transparency International lag Thailand 2014 auf Platz 85 von 175, also immerhin nicht am unteren, absolut bedenklichen Ende der Meßlatte. Diener des Staates geben bei Beförderung durchaus Geld für größere Events (für wen ?) und Tempelbesuche. Kleine Präsente für Vorgesetzte, etwa der Obstkorb zu Jahresbeginn, sind nicht unüblich. Auf Nachfrage erfuhr ich, daß Gaben bis zu 3.000 BATH (circa 75,- €) für Staatsdiener kein Problem sind. Wer privat studiert, muß gewisse zusätzliche Gebühren bezahlen. Das ist Luxus pur; umgerechnet Tausende von Euros p.a. wechseln den Besitzer. Mir ist nicht immer klar geworden, wer bei solchen Zuwendungen wirklich profitiert. Wohin fließen diese Gelder letztendlich? Immer wieder gibt es spektakuläre, aufgedeckte Fälle, wo auch Staatsdiener eingebunden sind im Drogen- und Elfenbein-Schmuggel oder im Handel mit Tieren, die dem Artenschutz unterliegen. Das offizielle Signal, auch ans touristisch interessierte Ausland, könnte bedeuten: seht Alle her, wir tun alles Erdenkliche, um diesen Übeln Einhalt zu gebieten. Immer wieder gibt es offizielle Kampagnen und Großplakate mit der hohen Moral und Autorität des Königshauses versehen, um die Korruption zu bekämpfen. Im normalen Alltagsleben bekommt der urlaubende Farang wenig mit vom Korruptionsthema. Dennoch die kleine Weisheit, daß in Touristengebieten ein Geldschein hier und da Vorgänge durchaus beschleunigen kann. Was überhaupt "typisch Thai" ist, könnte der Landeskenner öfters in Frage stellen anbetrachts so vieler verschiedener Ethnien und regionalen Gebräuche. Auch Nordfriesland ist nicht gleich Bayern. Die bisherigen Ausführungen dürften allenfalls als Beschreibung grober Verhaltensmuster gelten. Meine eigenen Erfahrungen beziehen sich immer wieder ausschließlich auf Nordthailand. Ein weiterführendes Buch, in englisch und thai, kann ich nur Jedem empfehlen, der sich für ein besseres Miteinander von Paaren unterschiedlicher Herkunft interessiert. Auch derjenige Leser profitiert, der generell über die wesentlichsten Mißverständnisse zwischen Thais und Westlern informiert werden möchte. Zum Buch siehe unter Blog-Link. Mein Fazit: Hast Du gute Freunde, profitierst Du vom "Thai Style"; hast Du schlechte "Freunde", fällst Du auf die Nase. Link-, Medien- und Literaturverweise: www.siam-siam.de, www.transparency.org, Chris Pirozzi, Vitada Vasant: Good Medicine for Thai Feaver, a Road Map for Thai-Western Relationships, 2004, ISBN: 1 - 887521 - 48 - 8 |
Der Autor Reinhard Servas,
geboren und aufgewachsen in Braunschweig, nach Abitur und Wehrdienst beim Bundesgrenzschutz Studium der Betriebswirtschaft sowie der Wirtschafts- und Sozialgeschichte in Göttingen. Autodidaktische und berufsbedingte Weiterbildung in Sachen Dokumentationen; als Manager namhafter Unternehmen immer "on the road", ebenso als privat Reisender die Welt ent-deckend, nunmehr frei seiend für längere Aufenthalte in Fernost. Diese Mischung aus Reisen, Er-Leben und lebendigen Aufzeichnungen ist es - und die neue Berufung ist geboren: DER REISEREPORTER. In Thailand, im Land der "Freien" -Nomen est Omen- , reizt den Hellhäuter besonders der Norden mit den letzten, eher sanften Ausläufern des Himalayas. Für den Entschluß, hier in der Nähe der Berge zumindest winters zu leben und zu schreiben, sind neben den für Nordeuropäer erträglichen Temperaturen ausschlaggebend die reichhaltige LANNA - Kultur und der Garten Eden in puncto Natur, gesundem Thai - Food und überaus freundlicher Menschen. Nicht umsonst wirbt Thailand, aber nicht ganz korrekt in der ursprünglichen Sinn-Adaption, mit dem Slogan: "Land des Lächelns". Von hier aus werden Reisen in alle Teile des Landes und in andere südostasiatische Länder unternommen, immer in Kontakt mit den Einheimischen, die rein touristische Schiene verlassend. Schreiben über allzu Menschliches, Natürliches und auch Skurriles- diese von Jugend an trainierte Leidenschaft kommt nun ebenfalls in fremden Landen zum Zuge. |
EBOOK - INHALTSVERZEICHNIS: - TITELBLATT - Impressum - Zu dieser Reihe - VORWORT - AUF DEM LANDE - BANGKOK HILTON - DIE FARBE VIOLETT - DRAGON - ELEPHANT CAMP - FRÜCHTE - GELBE FLAGGEN, KÖNIGINNENBLAU - GETRÄNKE - HOCH IM NORDEN - HOLZ, GOLD DES NORDENS - HOT SPRINGS - KINGS PROJECTS - LADY BOYS - MASTER OF THE HUNTER IN THAILAND - NOT SPICY - PFLEGENOTSTAND - PLANTEN UND BLOOMEN AUCH IN CHIANG MAI - PRÜDERIE - REGENZEIT - RITEN - SCHNEEWITTCHEN - SHRIMPS - SILVESTER IN THAILAND - THAI BOXING - THAI FOOD - THAI STYLE - THAI MASSAGE IN CHIANGMAI - THE KING AND I - TIGER KINGDOM - TISCHSITTEN - UNIFORMEN - VERKEHRTER VERKEHR - WATERFALLS - WEIHNACHTEN IN THAILAND - WHISKEY - WHITE TEMPLE AT CHIANG RAI - WOCHE X NACH DEM MILITÄRPUTSCH - XMAS IN STRAWBERRY COUNTRY - ZWIEBEL - ERNTE - Der Autor |