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CHIANG MAI - DIE HEIMLICHE HAUPTSTADT

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Vielleicht ist diese Titulierung etwas übertrieben, denn Bangkok ist doch um Dimensionen größer und als Königsstadt das absolute Zentrum. Ferner ist Bangkok Sitz sämtlicher zentraler Regierungs - und Verwaltungsorgane.
Und dennoch, Chiang Mai wird inzwischen als d i e Kulturhauptstadt bewertet und als die inzwischen wohl beliebteste Touristenstadt in Südostasien.
Dieser Bedeutung angemessen, sollen hier wesentliche Kriterien, durchaus auch kritische, herausgestellt werden, die aufzeigen, welch eine Dynamik die größte Stadt im Norden Thailands und gleichzeitig wohl zweitgrößte Stadt im Staate mit geschätzten bis zu 350.000 Einwohner hat. Der gesamte Verwaltungsbezirk umfaßt circa 2 Mio Einwohner.
Für interessierte Reisende und Besucher sind im Band 2 des Nordthailand Reporters bereits etliche, literarisch verpackte Einzelheiten zu dieser Stadt zusammengetragen worden, zu beziehen als ebook im k-shop.

ROSE DES NORDENS - EINE EINFÃœHRUNG

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So nennt sie sich, die mit geschätzten bis zu 350.000 Einwohnern größte Stadt im Norden und damit auch zweitgrößte Stadt in Thailand: CHIANG MAI. Die genaue Einwohnerschaft weiß wohl niemand, da die Stadt sich unaufhörlich entlang der Hi Ways ins Umland frißt. Ihrem Namen wird die Stadt heute noch gerecht: Chiang Mai heißt übersetzt: Neustadt. Inzwischen sind die neu entstandenen Außenbezirke und die unzähligen, abgeschirmten Neubau-Einfamilienhaus-Siedungen (Villages), sich an den Hi Ways entlang sich ins Land fressend, eine Symbiose eingegangen mit den kleinen Dörfern und ursprünglichen Siedlungen rund um die Altstadt. Es entstand eine eigenartige Mischung von Alt und Neu in direkter Nachbarschaft.
Die Rosen und andere farbenprächtige Pflanzen entdeckt der Reisende nicht sofort, er muß sich dafür schon aktiv auf die Suche begeben, oder Anfang Februar die Stadt zum FLOWER FESTIVAL besuchen.
Dazu später, denn zunächst braucht der Besucher erst einmal eine grobe Orientierung, um sich in dieser geschäftigen, in den letzten zwanzig Jahren so schnell gewachsenen und ausufernden Großstadt zurechtzufinden.
Dabei wird hier kein praktischer Reiseführer geboten; den gibt es in jeder Buchhandlung. Auch in den zum Teil gut gemachten Internet Portalen gibt es praktische Hinweise für Touristen. Vielmehr sollen meine Beiträge immer wieder Anregungen zum selber Entdecken geben.
Die normale Anreise nach Chiang Mai erfolgt via preisgünstigem Flug von Bangkok aus oder auch von internationalen Flughäfen aus anderen asiatischen Staaten. Der Flughafen ist überschaubar, der Reisende findet sich recht schnell zurecht. Mit Sammeltaxen kommt er am Günstigsten zu seiner Unterkunft; entsprechende Schalter sind im Ankunftsbereich leicht zu finden.
Die Anreise mit modernen, klimatisierten Fernbussen aus Bangkok empfiehlt sich aus Zeitgründen nur, wenn Zwischenstopps in anderen Städten geplant sind. Die First Class Luxusbusse muten im Innern wie im Flugzeug sitzend an; die Fahrgastbetreuerin hat das Outfit einer Stewardess. Die diese Linie betreibende Firma ist dann auch - eine Airline. Etwas billiger geht das reisen mit Bussen in Normalausstattung.
Die Zugverbindung, selbst zumindest im Norden noch nicht ausprobiert, soll noch langwieriger und nicht besonders bequem sein. Die Strecke, zu Beginn des 20. Jahrhunderts unter Leitung eines deutschen Ingenieurs mühsam durch den Dschungel führend errichtet, wurde nicht immer ausreichend modernisiert. Das schreckt echte Eisenbahnfans sicherlich nicht ab, zumal der geringe Preis und der direkte Kontakt zu Einheimischen während der Fahrt verlockend ist.
Chiang Mai heißt übersetzt Neustadt. Die Stadt wurde praktisch reißbrettartig, fast quadratisch mit circa 2000 m mal 2000 m angelegt zu Ende des 13. Jahrhunderts. Als Stadtgründer gilt der erste bedeutende LanNa - König MENG RAI; die etwas ältere Stadt Chiang Rai, ebenfalls von ihm gegründet und nordöstlich von Chiang Mai gelegen, trägt heute noch seinen Namen. LanNa bedeutet Land der 10 x 100 Tausend Reisfelder.
Mitten in der zum Teil noch von der erkennbaren, jüngeren Stadtmauer aus gebrannten Ziegelsteinen und der vom Stadtgraben umgebenen Altstadt steht ein großes Denkmal mit drei Statuen vor einem ehemaligen im Kolonialstil erbauten Stadtpalast, jetzt Teil eines Museumkomplexes. Die Statuen stellen in idealisierender Form drei benachbarte regionale Könige dar, zur Zeit der Stadtgründung von Chiang Mai. Damals gab es zumindest diese drei Reiche im Norden des heutigen Thailands, mit Überlappungen ins jetzige Laos und nach Myanmar, früher Burma, hineinreichend. Das Denkmal stellt die Könige in Einigkeit und Gleichrangigkeit dar, praktisch als gute Nachbarn. Die Überlieferung sagt, daß dem König MENG RAI die beiden anderen Herrscher bei der Gründung der Stadt mit Rat und Tat zu Seite standen. Die erst in neuester Zeit errichteten Skulpturen sollen ein vereintes, sich aus unterschiedlichen Gruppierungen und Teilen zusammengesetztes Land symbolisieren. Nun ja, Bündnisse halten nicht immer, und so wurden aus guten Nachbarn durchaus auch Gegner. Das ist in der Geschichte der Königreiche LanNa und Sukhothai nachzulesen.
Der 2014 restaurierte Platz mit den drei Königen ist wohl der schönste Platz in der Altstadt neben den Freiflächen in den vielen Tempelanlagen; er ist für Touristen ein guter Orientierungspunkt.
Sehenswert von außen und innen sind die drei restaurierten Museumsgebäude des Ensembles.
Ansonsten ist die Altstadt geprägt durch die über sechzig im Mittelalter errichteten und weiteren neueren WATs ( Tempel- und Klosteranlagen ) unterschiedlichster Größe und Bedeutung. Außerhalb der Altstadt gibt es weitere WATs, so daß die Stadt insgesamt auf über 200, manche sagen auch auf über 300 Anlagen, kommt. Das dürfte Weltrekord sein, bezogen auf die Einwohnerschaft. Jedes WAT ist einmalig in seiner Art und Ausstattung. Die gepflegten Gebäude in zumeist parkähnlichen Anlagen können als Ruhepole genutzt werden, um dem stickigen, lauten Verkehr zu entkommen. Darüber hinaus sind sie begehrte Fotoobjekte, denn jede Anlage ist ein Kunstwerk in sich. Hinweisschilder, in Englisch, Chinesisch und Japanisch weisen darauf hin, daß es sich um religiöse Stätten handelt. Angemessene Bekleidung wird erwünscht; leider nicht immer halten sich die Touristen daran.
Chiang Mai ist auch die Stadt der Elefanten, dieser verehrten und heiligen Tiere. Praktisch an allen Stellen begegnet man Statuen in unterschiedlichsten Formen und Materialien. Besonders häufig sind die Skulpturen zu finden in Tempelanlagen, in den Parks, und in Natura außerhalb der Stadt in den Elefanten Camps.
Die weiteren Perlen der Altstadt sind eher versteckte Gebäude, die als Boutique Guest Houses und Nobelrestaurants gern genutzt werden. Wer will, kann zum Beispiel das ANTIQUE HOUSE in der Charoen Prathey Road aufsuchen oder das Nobelhotel mit Restaurant TAMARIND, benannt nach einer Baumfrucht.
Noch vor gut 70 Jahren sollen die meisten Gebäude der Altstadt aus traditionellen Holzhäusern bestanden haben. Davon ist jetzt nicht mehr viel zu sehen; fast alle Bauten sind flache bis dreistöckige, nicht gerade schön anzusehende Zweckbauten.
Chiang Mai ist eine Hochburg der Rucksacktouristen, Backpackers, die von hier aus ein - oder mehrtägige Ausflüge in die Umgebung unternehmen. Gerade unsere Winterzeit ist hier mit Temperaturen von tagsüber zumeist um die 30 Grad C. als Urlaubszeit besonders beliebt.
Tiger Kingdom, Elefantencamps, Schlangenfarmen, Affenshows, Insekten - und Orchideenfarmen, Wildwassserfahrten, Dschungel - Trekkingtouren, unzählige Wunder der Natur wie Wasserfälle, heiße Quellen, Thermalbäder und andere Attraktionen sind nicht weit entfernt zu besuchen beziehungsweise zu unternehmen. Ebenfalls beliebt sind Geländefahrten mit Quads, Motorrädern oder Jeeps sowie die Ausflüge zu den ethnisch unterschiedlichsten Bergstämmen ( Hill Tribes ). In jedem Guest House und vielen Ladengeschäften der Altstadt werden organisierte Trips, nicht immer billig, angeboten.
Interessant können ferner Besuche von Thai Kochschulen, das Erlernen der verschiedenen Thai Massagen, morgendliche Radtouren in der Stadt oder ausgiebiges Genießen der unterschiedlichen Spa Refugien sein.
Die nächtliche Szenerie ist geprägt durch den bei Touristen beliebten allabendlichen NIGHT MARKET größten Ausmaßes am Rande der Altstadt südöstlich gelegen sowie durch diverse Shows und auch Erotikangebote. Die Dienste von Escort - und Barladies sowie auch von Ladyboys sollen nahebei zu haben sein.
Gut zu erreichen auf den nahen Bergen, sozusagen ein MUSS, ist die buddhistische Klosteranlage DOI SUTHEP aus dem 14. Jahrhundert n.Chr. Am Besten ist, sich zum Zoo fahren zu lassen; dort stehen immer genügend red cars ( offene Sammeltaxen ), die die Touristen die kurvige Strecke hinauf und auch wieder hinabfahren.
Der etwas andere ZOO selbst ist ebenfalls einen Besuch wert, mit riesigem begehbaren Aquarium, Freizeitangeboten, kleinen Restaurants, Spielplätzen für Kinder und mit vom eigenen PKW befahrbaren Wegen. Übrigens, das einzige Mal, daß bisher Jemand meinen internationalen Führerschein sehen wollte, war bei der Einfahrt zum Zoos. Warum, das hat sich mir nicht erschlossen.
Ein weiteres MUSS ist ein Besuch des Nationalparks mit dem höchsten Berg Thailands, DOI INTHANON, knapp 2.600 m üNN. hoch; circa zwei Autostunden von Chiang Mai entfernt, in südwestlicher Richtung. Dort könnte sich der Naturliebhaber tagelang in freier Natur aufhalten; allein die zahlreichen Wasserfälle werden Jeden in Entzücken versetzen, sollte er das jeweilige Eintrittsgeld pro Person und PKW nicht scheuen.
Ãœber die Institution NIGHT SAFARI kann sich sich Jeder selbst ein Bild machen. Auf meiner Empfehlungsliste steht sie nicht.
Begeistert hingegen hat mich der mit fünf Quadratkilometern riesige ROYAL PARK RAJAPRUEK mit günstigem Eintritt, mit über 700 verschiedenen Pflanzen und diversen Länderpavillons, in Flughafennähe gelegen. Allein die Anlage des Orchideenwaldes ist umwerfend, und endlich gibt es im botanischen Garten die Rose(n) des Nordens zu sehen. Näheres siehe in meinem Artikel: "PLANTEN UND BLOOMEN AUCH IN CHIANG MAI" im ersten Band des NORDTHAILAND REPORTERS.
Weitere Rosen gibt es ausreichend im Rosengarten SUAN SUWAREE als Teil des schönen Parks eines königlichen Palastes, nahe DOI SUTHEP in den Bergen gelegen ( www.bhubingpalace.org ). Siehe hierzu auch den Beitrag: GÄRTEN UND PARKANLAGEN. Dann sind die Rosen noch zu finden auf dem jeweils Anfang Februar stattfindenden FLOWER FESTIVAL, siehe den entsprechenden Beitrag. Hierbei werden die Blumen auch eingeflochten in die Haartracht der von den Muttis liebevoll herausgeputzten kleinen Prinzessinnen, auf dem Gruppenbild zu sehen.
Im Band 4 des NORDTHAILAND REPORTERS werden wir noch einer ganz besonderen Rose auf einer Landpartie begegnen.
Die etwas profaneren Seiten der Stadt werden im Folgenden zu betrachten sein.




Link-, Medien- und Literaturverweise:
www.bhubingpalace.org